Sonntag, 29. Juni 2014

Zurück zur Natur


Wir wollen zurück zur Natur!

Obst und Gemüse aus biologischem Anbau und ökologisches Arbeiten und Leben ist In! Auf vielen Produkten des täglichen Lebens finden sich die Bio und Ökosiegel und wir kaufen es teuer!

Wie schön, dass man sein schlechtes Gewissen mit überhöhten Preisen und grün designten Schildchen zum Schweigen bringen kann. Denn Hand aufs Herz, wer hat sich schon intensiv damit beschäftigt, was es heißt, biologisch, ökologischen Anbau zu betreiben? Wer weiß welche Kriterien erfüllt werden müssen, damit das Biosiegel auf die Packung kommt? Wer hat schon mal einem Biobauern über die Schulter geschaut?

Also ich hab das noch nicht gemacht.  Mal ehrlich, es ist doch viel einfacher mit einem guten Gefühl seinen Apfel mit Biosiegel zu essen, ohne nach zu fragen, wo kommt der eigentlich her? Die Hauptsache ist, er sieht aus wie gemalt. Am besten schön rot und glänzend in einer ansprechenden Größe und er darf, um Himmels willen bloß keine Druckstellen haben. Das gilt natürlich nicht nur für den Apfel. Nein das gleiche gilt auch bei allen anderen Produkten. Die Gurke darf nicht zu krumm sein, die Kartoffel nicht zu verformt, die Karotte muss auch schön gerade sein und die Tomaten gibt’s mittlerweile wohlgeformt je nach Sorte klein oder groß. Ach – und welch Wunder – bei uns in Deutschland scheinen alle diese Dinge tatsächlich genau so zu wachsen, sie sind einheitlich und ziemlich gleich, genormt wie die Fenster! So wollen wir es haben, bloß nicht aus der breiten Masse rausfallen.

Nun, ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und wahrscheinlich auf einem, der alles falsch gemacht hat, denn bei uns waren die Äpfel auch mal etwas kleiner und die Gurken etwas krummer, es gab die unterschiedlichsten Formen bei Kartoffeln und Karotten und manchmal war das sogar richtig lustig. Wir mussten Unkraut jäten und wenn es ein schlechtes Jahr war, gab es nicht ganz so große Kirschen als sonst. Außerdem gab es all diese Dinge nicht das ganze Jahr über sondern es wurde mit und nach der Natur und den Jahreszeiten gepflanzt, gesät und geerntet.

Tja, die Zeiten haben sich eben geändert. Heute ist alles super wenn es richtig designet ist, egal ob Obst, Gemüse oder der Mensch selber, denn der hat in der modernen Zeit auch breits einen starken Normcharakter! Wahrscheinlich wird beim „Produkt Mensch“ auch bald nur noch eine bestimmte Norm gut leben dürfen!

In diesem Sinne: Zurück zur Natur, aber bitte, ohne Natur!!!!

 

Samstag, 14. Juni 2014

Vom Lieben und Sterben


Ja es gibt sie, die Liebe, die einen einfach so überfällt und keiner fragt, ob man diese Liebe überhaupt will.

Sie ist einfach da, macht sich breit, nimmt dich in Beschlag ganz und gar, lebt mit dir. Was aber, wenn vergessen wurde, auch dem Gegenüber, dem diese bedingungslose „Geisteskrankheit“ gilt, jenes Gefühl einzupflanzen, das so willenlos, verlangend macht. Katastrophe möchte man schreien. Es wird nichts nutzen, denn es ist sinnlos. Man kann nur leiden, im Wahn des einnehmenden Gefühlschaos, das sich langsam ausbreitet und sowohl, den kompletten Körper als auch den Verstand in Beschlag nimmt. Warum, möchte man fragen. Jedoch auch darauf wird keine Antwort parat liegen, denn so unergründlich wie der Sinn des Lebens, ist auch die Macht der Liebe. Nichts schmerzt mehr als die Sehnsucht, wenn sie dich völlig in Ketten legt und der Schmerz, der inneren Zerrissenheit so unendlich tödlich scheint. Denn es ist ein Sterben, Tag um Tag ein Stück mehr. Die Ironie daran ist dabei, dass der Geliebte gar nicht weiß, dass er so geliebt wird.

Ja es gibt sie, die Liebe, die einen einfach so überfällt und keiner fragt, ob man diese Liebe überhaupt will!!!!