Donnerstag, 29. Oktober 2015

"Normal"


Ist es nicht manchmal schön,  „normal“ zu sein?
So schrecklich durchschnittlich „normal“. Niemand sieht einen, keiner beachtet einen wirklich und fast scheint es als trüge man den Umhang der Unsichtbarkeit. Man kann sagen was man will, denn niemand hört es, man kann schreiben was man will, denn niemand liest es, man kann sich bewegen wo immer man möchte, denn niemanden interessiert es. Der Mantel der „Normalität“ ist so wunderbar beschützend. Ich verstecke mich in der „normalen“ Welt. Und ist es nicht sehr angenehm einfach ein Teil der Menge zu sein? Sich einfach unter die Herde zu mischen und nicht aufzufallen? Sich zu bewegen ohne beachtet zu werden? So muss ich keine große Verantwortung übernehmen, keine großartige Meinung haben, keine Erwartungen erfüllen.

Und doch, glaubt man den Social Networks, will jeder anders sein und ist es nach eigenen Aussagen natürlich auch, nämlich, besonders, herausragend, überdurchschnittlich, schneller, besser, erfolgreicher. Irgendwie anders halt, und sie posten es, fotografieren es, erfinden sich selbst neu – auch wenn es dieses neu gar nicht gibt, weil ein Schaf nun mal ein Schaf bleibt, auch, wenn man es rosa färbt und einen Hut aufsetzt. Es sieht nur ein wenig anders aus, ist aber deshalb noch lange nicht neu. Irrsinniger weise ist ebendieses Streben nach anderssein wiederum genau der Umstand, der dann wieder alle ganz „normal“ erscheinen lässt.

Bleibt am Ende nur  die Frage:  Wie definiert man "Normal" und wer bestimmt was "normal" ist :-) ?
Ich bin Ich und weil ich so bin, bin ich so "normal" wie man nur sein kann! :-)

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